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www.kulturpur.de stellt sich vor

Deutschland verfügt über einen unermeßlichen Reichtum an Kunst und Kultur. Mit drei Opernhäusern, acht Orchestern, 16 großen Sprechtheatern, 170 Museen und über 600 Chören ist Berlin ein repräsentatives Beispiel. Gerade diese Vielfalt ist häufig Gegenstand heftiger Kontroversen, besonders wenn es um ihre Finanzierung geht. So kam während der Diskussion um die Hauptstadt-Kulturfinanzierung immer wieder die Frage auf, ob sich Berlin nicht zu viel Kultur leistet.

Drei Argumente sprechen für die Aufrechterhaltung dieses umfangreichen Kulturangebots.


Erstens: Die Theater- und Opernhäuser sind zu 90 Prozent ausgelastet, über 7 Millionen Menschen besuchen pro Jahr die Berliner Museen.
Zweitens: Das Berliner Kulturangebot ist eine Touristenattraktion und ein wichtiger Standort- und Wirtschaftsfaktor.
Drittens: In Deutschland gibt es 70 Opernhäuser, 300 Sprechtheater und über 5.000 Museen. Berlin liegt umgerechnet auf die Einwohnerzahl gerade im Schnitt.

Es gibt also nicht zu viele Kulturangebote, sondern vielleicht zu wenig bzw. zu verstreute Informationen darüber. Es gilt, die Transparenz zu verbessern und den Servicegedanken in den Kulturinstitutionen zu stärken. Beispielsweise ist es bei der Planung eines Städtetrips heute noch problematisch, das Programm eines Theaters im voraus zugesandt zu bekommen und Karten zu reservieren. Die Spielpläne findet man im Internet nur isoliert für einzelne Häuser.

Auch eine ganzheitliche Vermarktungsstrategie wäre denkbar. Am Beispiel der "Langen Nacht der Museen" zeigt sich, wie effektiv solche Zusammenschlüsse sein können. 60.000 Menschen besuchten in der letzten "Langen Nacht" bis zwei Uhr früh die Berliner Museen. Diese erfolgreiche Idee wurde längst von anderen Städten auf der ganzen Welt übernommen. Das Kino ist mit einer bundesweiten Programmübersicht im Internet seit zwei Jahren vertreten. Sicher sind beide Sparten schwer miteinander zu vergleichen, aber eine bundesweite Kulturplattform im Netz ist überfällig.


Angeregt durch die positiven Erfahrungen, die wir mit der Zeitschrift Kultur Pur Berlin sammeln konnten, haben René Dietrich und ich Anfang Oktober unter der Adresse www.kulturpur.de ein Kulturportal im Internet etabliert. Nach dem Prinzip, verstreute Informationen zu bündeln, einheitlich aufzubereiten und übersichtlich darzustellen, werden dem Nutzer dieser Internetseite in den Sparten "Bühnen", "Museen" und "Galerien" alle Fragen zum Kulturprogramm Deutschlands beantwortet. Wahlweise kann nach Datum, Titel, Autor, Künstler oder Veranstaltungsort gesucht werden. Das Suchergebnis informiert nicht nur über die Veranstaltungen an einem Tag oder an einem Ort, sondern enthält auch eine Werkbeschreibung, einen Lebenslauf des Autors bzw. Komponisten und nähere Informationen zum Veranstaltungsort. Zu über tausend Kulturinstitutionen besteht ein Link.

Für uns ist es besonders wichtig, daß der Besucher von kulturpur.de eine lückenlose Auskunft erhält. Deshalb arbeitet ein Redaktionsteam ständig an der Aktualisierung der Seiten. Informationen von über 5.000 Museen und 350 großen Bühnen, mit über 100.000 Vorstellungen jährlich werden von der Redaktion eingepflegt. Neben der Recherche durch kulturpur.de wird aber auch allen Kulturschaffenden die Möglichkeit geboten, über eine Eingabemaske Programm und Informationen selbständig einzutragen oder zu ändern. Somit können vor allem finanziell schwächere Institutionen ihren Auftritt im Internet ohne Kosten, aber mit
großer Wirkung, realisieren.

Berlins Kultursenator Christoph Stölzl stellte kurz nach seinem Amtsantritt fest, daß wir uns in der Zeit einer explosiven Technisierung, Virtualisierung und atemberaubenden weltweiten Beschleunigung so viele Orte authentischer, unmittelbarer, sinnlicher Kulturpraxis wie möglich wünschen und erhalten müssen. Die Besucherzahlen bestätigen diese Aussage und zeigen, dass der Theater- und Museumsbesuch nicht durch Fernsehen oder Kino ersetzt wird. Durch bessere Informationsmöglichkeiten, die das Internet bietet, wollen wir diese Zielsetzung unterstützten.

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