"Am Erfolg ihrer Architektur wird eine Zivilisation gemessen"

Die Pariser Kulturbauten der Ära Mitterrand und Möglichkeiten der Berliner Republik

Das Paris der Großen Projekte weist auf das Paris des Jahres 2000 hin", sagte der französische Präsident François Mitterrand im Jahr 1989. Zu diesem Zeitpunkt stand die Bautätigkeit an zehn Projekten im Zenit. Allein in jenem Jahr, in das die Feiern zum 200. Jahrestag der Französischen Revolution fielen, wurden der große Défense-Bogen, das neue Finanzministerium, die Pyramide am Louvre und die Bastille-Oper fertiggestellt. Als Mitterrand 1995 nach 14 Jahren aus dem Amt schied, waren für die Grands Projets rund zehn Milliarden Mark verbaut. Das Stadtbild hatte sich erheblich verändert. Aus den Projekten waren die Grands Travaux - Baustellen - und schließlich Bauwerke geworden, von denen mehrere den Anspruch einlösten, weltweit konkurrenzlos dazustehen. Das fördert die Attraktivität von Paris und trägt dazu bei, dass die Zahl der ausländischen Besucher jährlich steigt, in diesem Jahr voraussichtlich auf etwa 40 Millionen. Kann die Berliner Republik daraus etwas ablesen?

I. Die Grands Travaux

Auf der Grundlage der seit Jahrhunderten gewachsenen Tradition französischer Zentralstaatlichkeit sind Großbaustellen in Paris gleichsam der Normalzustand. Gigantische Züge nahm die Bautätigkeit in Paris jedoch erst im 19. Jahrhundert an, als unter Napoleon I. der Bau des Triumphbogens und unter Napoleon III. der Bau der Garnier-Oper begann. Aber das war erst der Vorlauf: Zu den größten Publikumsmagneten von Paris gehören heutzutage drei Bauwerke, die in republikanischen Zeiten entstanden: der Eiffelturm (Fertigstellung zum centenaire der Revolution 1889), die Sacré-Coeur-Kirche (1910) und das Centre Pompidou (1977). Diese Beispiele zeigen ein Spektrum von Möglichkeiten auf, welchem Hauptzweck Großbauten dienen können - der Repräsentation staatlicher Macht oder wirtschaftlicher Potenz, der Verherrlichung einer höheren Kraft (wie stets bei Kirchen, aber mit technisch-industrieller Ausrichtung auch beim Eiffelturm) oder einem kulturellen Inhalt (wie es beim Centre Pompidou der Fall ist).

Die Grands Travaux der Ära Mitterrand (1981-1995) zeichnen sich nun dadurch aus, dass der kulturelle Inhalt ihren Kern ausmacht, zugleich aber die Größe - und damit indirekt die staatliche Macht - zu ihren wesentlichen Charakteristika zählt und die technisch-moderne Ästhetisierung ihre Ausdrucksform bildet.

Exemplarisch lässt sich dies an der neuen Nationalbibliothek zeigen, die im Pariser Osten errichtet wurde. Sie bietet 3000 Lesern Arbeitsplätze, und ihre Aufnahmekapazität liegt bei zwölf Millionen Bänden. Mitterrand, der als Freund der Lektüre bekannt war und selbst 14 Bücher veröffentlichte, hat sich hier zugleich ein persönliches Monument gigantischen Ausmaßes gesetzt: An den Ecken einer Grundfläche von 330 mal 170 Metern ragen vier 78 Meter hohe Türme empor, die jeweils wie aufgeschlagene Bücher gestaltet sind. Rund 2,3 Milliarden Mark kostete der Bau dieser größten Bibliothek der Welt, die nun nach dem Anfang 1996 verstorbenen Präsidenten benannt ist.

Auch an anderen Großbauten - vor allem an der Bastille-Oper mit ihren 2700 Plätzen und am größten Technik-Museum der Welt, der 1986 fertiggestellten Cité des Sciences et de l′Industrie - ließe sich die Kombination von kulturell-zvilisatorischem Inhalt, Superlativen in den Dimensionen und entschlossenem Einsatz moderner architektonischer Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigen. Mitterrand hatte dies schon vor seiner Wahl zum Staatschef programmatisch angekündigt. "Werden wir es schaffen", fragte er im Frühjahr 1981, "dem Raum und der Materie unser Kulturprojekt einzugravieren? Ich werde meine ganze Energie dafür einsetzen. Am Erfolg ihrer Architektur wird eine Zivilisation gemessen."

Sicherlich haben damals nur wenige geahnt, mit welcher Entschlossenheit Mitterrand sein "Kulturprojekt" verfolgen würde. Der Präsident schaltete sich bei allen Projekten persönlich in die Bauplanung ein und plädierte durchgehend für eingängige, geradlinige Grundformen, wie sie mustergültig bei der Louvre-Pyramide und vor allem bei dem 110 Meter hohen Großen Bogen ("La Grande Arche de la Défense") im Westen von Paris verwirklicht wurden, der majestätisch in der Achse Louvre-Champs-Elysées steht.

Die Bautätigkeit wurde in der zweiten Amtszeit Mitterrands mit ungebrochener Energie fortgesetzt. Der Präsident sorgte nach seiner Wiederwahl sogar für die Einrichtung eines eigenen Staatssekretariats für die Grands Travaux. Nach der Fertigstellung des Orsay-Museums und des Instituts der Arabischen Welt mussten noch die Cité de la Musique und die Neugestaltung des Naturkundemuseums (Muséum National d′Histoire Naturelle) vollendet werden.

II. Mut zur Moderne und Megalomanie

Das größte Technik-Museum der Welt, die größte Bibliothek der Welt, ein 300.000 Tonnen schwerer, 110 Meter hoher Triumphbogen - das sind unerhörte architektonische Leistungen, an denen jeweils tausende von Beschäftigten mitwirkten. Staatssekretär Emile J. Biasini warb 1988 in hohen Tönen für die Vorstellungen des Präsidenten: "Indem er sich für die Verwirklichung eines Programms entschied, das alle kulturellen Disziplinen einschließt und indem er die Architekten rund um die Welt dazu aufrief, an seiner Konzeption mitzuwirken, hat François Mitterrand Paris wieder an die richtige Stelle gesetzt, an die Schnittstelle der Gedanken, der Künste und der architektonischen Erfindungen."

In der Tat waren es Architekten verschiedenster Herkunft, die am neuen Paris mitschufen. So ist der Große Bogen ein Entwurf des Dänen Johann Otto von Spreckelsen, der Umbau des Louvre wurde von dem US-Chinesen Leoh Ming Pei und die Bastille-Oper von Carlos Ott konzipiert, einem Kanadier uruguayischer Herkunft. Andere Grands Projets wurden von Franzosen realisiert - das Institut du Monde Arabe von Jean Nouvel und die Bibliothèque François Mitterrand von Dominique Perrault.

In der Substanz hat Biasini Recht: Die Mitterrandschen Großprojekte wurden unter tatkräftiger Mithilfe einer internationalen Elite von Architekten verwirklicht, die in Paris Raum erhielten, über die bislang gekannten Dimensionen hinauszuplanen. Nun sind aber gerade die großen Abmessungen der Mitterrandschen Kulturbauten der wichtigste Ansatzpunkt der Kritiker. Der britische Historiker Theodore Zeldin hat dem ganzen Programm vorgeworfen, es erzeuge eine "megalomanische Atmosphäre". Schon das Centre Pompidou mit seinen 166 mal 60 Metern und 42 Meter Höhe erscheint machen Betrachtern übermäßig, aber die Cité des Sciences et de l′Industrie misst - bei 47 Meter Höhe - 270 mal 86 Meter. Und unter Spreckelsens Großem Bogen, den er selbst als "Fenster zur Welt" beschrieben hat, wird sich mancher Betrachter wie eine Ameise fühlen, die in dem umliegenden Verwaltungsviertel mit seinen zahlreichen Wolkenkratzern im Strom anderer Ameisen ihrem Tagewerk nachgeht.

Das Gigantische blieb nicht der einzige Einwand der Kritiker. Es gibt kaum widerlegbare Hinweise, dass die Planer der Kulturbauten mit der Zeit die Bodenhaftung verloren. Auch wohlwollende Betrachter bemerken, dass zumindest die Bastille-Oper und die neue National-Bibliothek Aspekte architektonischer und städteplanerischer Unvernunft tragen.

Bei der Opéra de la Bastille stellt sich die doppelte Frage, ob überhaupt die Oper eine Kunstform der Zukunft ist und ob ferner der hoch symbolische Standort am Ausgangspunkt der Revolution - einem Gefängnis - dafür geeignet war, dort einen Musentempel zu errichten. Zumindest für die unmittelbaren Nachbarn, die Bewohner der noch immer eher bescheidenen östlichen Stadtviertel von Paris, blieben die Eintrittskarten nahezu unerschwinglich.

Bei der Mitterrand-Bibliothek waren die schärfsten Kritiker dann fast versucht, selbst revolutionäre Barrikaden zu errichten. Denn die architektonische Geste wurde hier so weit getrieben, dass die Bücher ausgerechnet in den gläsernen Türmen aufbewahrt werden. Jeder Bibliothekar aber weiß, dass Licht für Bücher den Tod bedeutet - und so mussten die fast 80 Meter hohen Türme hernach von innen mit Tropenholz ausgehängt und kostspielig klimatisiert werden.

Schon früh hatte Mitterrand sich selbst in die zweifelhafte Ahnenreihe der Cäsaren gestellt, indem er schrieb: "Ich fühle mich in jeder Stadt wie ein Kaiser oder wie ein Architekt: Ich entscheide ..." Hier trafen sich auf eine schwer verständliche Weise der Hang eines nominell sozialistischen Präsidenten zum imperialen Habitus und zur mangelnden Rückversicherung in kompetenten Gremien mit seiner unverbrüchlichen Überzeugung vom Nutzwert allgemeiner Zugänglichkeit von Kultur.

So geriet das ganze Programm staatlicher Kulturprojekte ins Zwielicht. Die schlecht kalkulierten laufenden Kosten der Großbauten hatten zur Folge, dass die staatlichen und städtischen Budgets auf Jahre hinaus überlastet wurden. Der US-Kunsthistoriker Joseph Rykwert warf Mitterrand vor, er jage einer "Chimäre" hinterher - der großen Volkskultur, die schlicht nicht existent sei - und verfolge dabei zugleich eine "unangebrachte persönliche Ambition", er wolle sich als "Präsident durch Monumente unvergessen machen".

Die Behauptung, das von Mitterrand vorgestellte breite Interesse an kulturellen Errungenschaften sei nur ein Hirngespinst, kann indes als widerlegt gelten. Musée d′Orsay und Grand Louvre, Opéra und Bibliothèque, Technik-Museum und Musik-Stadt haben ständig Zulauf, auch wegen ihres weiten Einzugsbereichs. Hier wirkt ein Zeittrend mit, dessen längerfristige Wirkungen noch kaum absehbar sind: der internationale Kultur- und Event-Tourismus, die globale Vermarktung der Freizeit. Im Monat August ist es regelmäßig so, dass mehr Ausländer als Franzosen die Pariser Kulturmonumente besuchen. Die Grands Travaux haben einen internationalen Standortvorteil erzeugt. Deshalb muss im Grunde auch die Anrechnung der Milliarden-Kosten als kleinkrämerisch erscheinen, käme es doch auf eine Bilanzierung der unterschiedlichsten Mehreinnahmen vom Tourismus bis zur Weiterzeugung kultureller Schaffenskraft an, wie sie beispielsweise in der Cité de la Musique für Musikstudenten und Komponisten intendiert ist.

III. Kulturelle Gestaltungsräume der Berliner Republik

"Bauen geht auf die typische, dem Menschen eigene Fähigkeit zurück, eine andersartige Zukunft zu erfinden und vorwegzunehmen", hat A.-José-Arlot 1988 in einem Band über Berliner und Pariser Architektur-Utopien festgestellt. Eine der wesentlichen Rollen der Architektur sei es, eine "distanzierte, emanzipierte Haltung zur Gegenwart anzunehmen." Während Paris mit den Mitterrand-Projekten bereits ins neue Jahrhundert eingetreten ist, scheint die Berliner Bautätigkeit sich auf drei ziemlich moderate Schwerpunkte zu konstruieren:


Erhalten und Rekonstruieren, bis hin zur anachronistisch anmutenden Idee eines Wiederaufbaus des Stadtschlosses, den Bedarf an Regierungs-, Parlaments- und Ministerialbauten decken, mit der Reichstagskuppel als Winkelement moderner Architektur ansonsten aber dritten Kräften Betätigungsfelder bieten, wie etwa am Potsdamer Platz, im Bereich Friedrichstraße, bei der Konzeption ausländischer Botschaften und bei Infrastrukturanlagen wie dem Lehrter Stadtbahnhof.

Ein übergreifender, auf Bürgernutzen zielender Gestaltungswille im Sinne der Mitterrandschen Kulturbauten ist in Berlin nicht erkennbar. Dazu mangelt es an Voluntarismus und Visionen, außerdem gibt es historisch nachvollziehbare Vorbehalte und damit zusammenhängende juristische Hürden.

Zu den historischen Vorbehalten: Im Nachkriegs-Deutschland hat sich die Abneigung gegen alles "Große", was von staatlicher Seite kommt, durchgesetzt. Das gilt unterschiedslos für alle Lebensbereiche und somit auch für die Kultur. Dieser Reflex ist so stark ausgeprägt, dass deutsche Touristen auch angesichts der Pariser Kulturbauten in der Regel zweifelnd bis verständnislos mit dem Kopf schütteln. Sie haben den Eindruck, dass mit derartigen Großbauten automatisch die Erniedrigung der Bürger (=Untertanen) verknüpft ist, selbst wenn diese Bürger die eigentliche Zielgruppe der Gebäude bilden.


In einem Diskussionsband über Zentralismus und Staatskultur hat Andreas J. Wiesand 1992 angemerkt, die öffentliche Präsentation der Künste werde in Deutschland von Linken und Rechten als "Zurschaustellung des Staates" aufgefasst, gleich werde die Gefahr einer Staatskultur und eines kulturellen Zentralismus an die Wand gemalt. Diese Einstellung scheint zumindest in der Bildungselite bis heute vorherrschend zu sein und führt zu dem Paradoxon, dass Intellektuelle - entgegen ihrer Interessenlage - die Bereitstellung kultureller Spielstätten vom Staat kaum erwarten. Es wird nicht zwischen architektonischer Selbstdarstellung des Staates à la Triumphbogen/Brandenburger Tor und der Bereitstellung einer Art kultureller Infrastruktur unterschieden, obwohl doch zugleich die staatliche Zuständigkeit für die Infrastruktur beim Verkehr als selbstverständlich gilt.

Der juristische Vorbehalt, der sich aus dem historischen ergibt, ist nicht zu vernachlässigen. In der Zeit der nationalsozialistischen Aberrationen wurde für Berlin unter anderem ein Großbau namens "Germania" entworfen. Nach dem Krieg war klar: So etwas sollte nicht wieder geschehen. Im Grunde sind daher alle froh darüber, dass Kultur heute auf der Basis von Art. 5, 70 und 74 Grundgesetz durchweg als Ländersache gilt und damit in der Bund-Länder-Geometrie aus dem Zuständigkeitsbereich des Bundes entschwunden ist. Diese Sichtweise entpuppt sich aber als vordergründig, denn die Grenzen der Zuständigkeiten sind in Wirklichkeit nicht deutlich definiert. Als Beispiel sei das Bonner Haus der Geschichte angesprochen, das doch auch eine bundesstaatliche Leistung auf kulturellem Gebiet ist, ausgerechnet im Bereich der Historie, in dem die Gefahr der Selbstdarstellung des Staates eher hoch zu veranschlagen ist.

Stätten der Kultur könnte der Staat auch in Deutschland bereitstellen - und es wäre tatsächlich wünschenswert, dass er dies stärker als bisher täte, sich dabei aber auf die Finanzierung und Gestaltung der Infrastruktur konzentrierte und die inhaltliche Ausgestaltung anderen Kräften überließe. "Die wichtigste Zielsetzung der Großen Projekte besteht darin, jedem den Zugang zu den Leistungen und Kenntnissen von gestern und heute zu erleichtern", sagte der französische Staatssekretär Biasini 1988. Der Staat fördert in diesem Sinne Spielstätten, Dokumentationszentren, Gedankenschmieden. Es braucht keine besonderen juristischen Tüfteleien, um dies auch in Deutschland herzuleiten. Der Bund kann von jeher in Zusammenarbeit mit den Ländern "Gemeinschaftsaufgaben" wahrnehmen und solche, die aus "der Natur der Sache" in seine Zuständigkeit fallen.

Vermutlich ist aber auch ein Mangel an gestalterischem Willen zu diagnostizieren. Nach der Einrichtung der Hauptstadt Berlin mit Regierungsbauten wäre eine ganz andere Dimension der Bautätigkeit denkbar, für den einzelnen Bürger mit weit größerem Nutzen verbunden. Erhebliche Zugkräfte in diese Richtung haben sich indes bislang nicht formiert. Das Mitterrandsche Exempel sollte zeigen, dass die Gleichsetzung von politisch-imperialem Gehabe mit architektonischen Großprojekten naheliegend, aber nicht zwingend ist. Nichts spricht dagegen, ein Bauprogramm staatlich zu finanzieren und föderal zu organisieren.

Die Pariser Großbauten haben im übrigen dazu geführt, dass die traditionell unterprivilegierten östlichen Bezirke der Stadt aufgewertet wurden. Dort waren eben leichter große Bauflächen bereitzustellen, wie für das Finanzministerium Bercy und die neue Bibliothèque de France. Von den zehn Großprojekten liegen sieben in der östlichen Stadthälfte. Sie haben die Umgestaltung ganzer Viertel zur Folge gehabt, den Neubau von Büro- und Wohnbauten - ein Prozess, der an manchen Stellen noch in vollem Gange ist.

Die Anziehungskraft spektakulärer Bauten ist mit dem Eiffelturm nicht neu erfunden worden, der Effekt wird auch von ägyptischen Pyramiden oder mittelalterlichen Kathedralen erzeugt. Angesichts der Pariser Monumenten-Serie stellt sich die Frage, ob es in unserer Zeit angemessen ist, auf staatlich initiierte Großbauten mit kultureller Dimension zu verzichten. Wenn der Steuerzahler den Umbau des Reichstagsgebäudes, den Neubau des Kanzleramtes, den Umzug des Ministerientrosses von Bonn nach Berlin bezahlen soll, murrt er, lässt sich aber mit dem Hinweis auf die demokratische Legitimation und die praktischen Notwendigkeiten besänftigen. Dann könnte er auch bereit sein, neue Varianten staatlicher Infrastrukturmaßnahmen mit kulturellem Inhalt mitzutragen.

Spielstätten von Kultur zu schaffen, trägt dazu bei, die Debatte über öffentliche Ästhetik anzufachen und diese in Einzelprojekten in Form zu gießen. Da die Zeitachse in die Zukunft offen ist, kann der Schaffensprozess ein fortdauernder sein. Die Spezifika der deutschen Verfassung legen es nahe, das Betätigungsfeld von vornherein nicht auf die alt-neue Hauptstadt zu begrenzen, sondern das ganze Land in den Blick zu nehmen und eine föderale Verankerung bei der
Beschlussfassung sowie eine flächenmäßige Streuung anzustreben.

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