Eine Nummer nach der anderen
Florian: Arbeit, Arbeit trallala! Arbeit ist für alle da!
Pieper: So isses. Was macht der Faktor?
Florian: Über den hab ich gerade ein Buch geschrieben ... lassen. Dem Faktor an sich geht es gut. Es ist wie immer: Der Mensch ist das Problem. Hier insbesondere der arbeitslose Mensch. Der also, um den wir uns ganz besonders zu bekümmern haben. Wir, die Arbeitsvermittlungsstellen. Und wie wir uns kümmern! Ganz dolle! Wie der Bsirske auch. Tolles Team, gell?
Florian und Frank: Wir schaffen Arbeit: Gott sei Dank!
Pieper: Ich glaub fast, dass ich auch arbeitslos bin. Der 18Guido will mich irgendwie nicht mehr. Ich krieg zu Parteiveranstaltungen schon gar keine Einladungen mehr. Dabei bin ich doch die Sekretärin.
Florian: Von was?
Pieper: Von der FDP.
Florian: Und wo?
Pieper: Keine Ahnung. Wenn man nicht weiß wo man hinkommen soll, dann kann man da auch nicht mitschreiben. Vielleicht brauchen die keine Sekretärin, hab ich mir schon gedacht.
Stimme aus dem Off: Flooooooooorian!
Florian: Da ruft mich wer.
Stimme: Flooooooooooooooooorian!
Florian: Wer kann das sein?
Pieper: Das klingt irgendwie nach Chef. 18Guido brüllte immer Clauauauauauadia. Da wusste ich immer schon, dass ich was ausgefressen hatte.
Florian: Ich habe keinen Chef. Ich bin selber Chef.
Pieper: Das kenne ich. Dachte ich auch mal. Und der Merz, der kann da lustige Sachen erzählen.
Stimme: Flohohohohohohohoooooooooohohohohoriannnnnnnnnnnn!
Florian: Ja, bitte? Wer ruft?
Stimme: Ich, Mann! Dein Chef! Zack, zack, herkommen!
Florian: Nix da, wer auch immer da schallt! Hier cheffe ich derohöchstselbst!
Wolfgang: (prescht heran) Wo bin ich hier eigentlich? Ich muss dich sofort sprechen!
Florian: Guten Tag erst einmal. Wer sind Sie? Und was wollen Sie? Ich führe gerade ein Beratungsgespräch. Bitte ziehen Sie draußen eine Nummer. Sie werden dann aufgerufen.
Wolfgang: (streckt Florian mit einem Kinnhaken nieder)
Florian: Huch. (fällt um)
Wolfgang: Und wer sind Sie?
Pieper: Claudia. Ich bin die Generalsekretärin.
Wolfgang: Raus hier! Sie sind entlassen.
Pieper: Das sagt der 18Guido auch immer.
Wolfgang: Kenn ich nicht. Ist auch entlassen. Abgang jetzt und nehmen Sie den Herrn am Boden gleich mit.
Pieper: (zerrt Florian am Kragen auf den Flur) Aufwachen, Schatz, wir müssen eine Nummer ziehen.
(Stunden später in Berlin)
Merz: Habt ihr schon gehört, der Clement macht das mit der Arbeit jetzt ganz allein.
Schrabbe-Quisma: Und was macht der Gerster?
Merz: Ist immer noch im Arbeitsamt. Aber aufm Flur. Sag mal, wir haben da doch gegen diese Arbeitslosigkeit so Konzepte. Wo sind die eigentlich hingekommen?
Schrabbe: Muss ich suchen. Vielleicht bei Laurenz in der Schublade. Ich frag ihn mal.
Merz: Kannste vergessen. Was bei dem in der Schublade ist, das bleibt da auch. Totaler Kramsladen.
Schrabbe: Ich schau trotzdem mal. (geht fort und kehrt nach Stunden zurück) Gefunden! Der Ordner hieß: Tabus brechen. Lag mitten auf dem Schreibtisch. Da, wo man die heißen Sachen gar nicht vermutet.
Merz: (liest) Aha, hier isses. Zusammenlegen heißt die Devise. Alles Zusammenlegen. Tolles Konzept. Ich geh mal an die Presse damit.
Schrabbe: Und was steht drin?
Merz: Keine Ahnung. Ich geh erstmal an die Presse. Dann kann ich morgen lesen, was drin gestanden hat. Mach ich immer so. Ist irgendwie einfacher.
(Am nächsten Tag in Berlin)
Angela: Friiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiddeddrichhhh!
Merz: Aha, die Chefin ruft. Ja, ich komme.
Angela: Was hast du da gestern wieder gesagt? Totaler Müll! Zusammenlegen! Gegen die Arbeitslosigkeit! Ja, was denn? Und wie denn? Und wen denn?
Merz: Hab ich auch nicht verstanden. Die schreiben immer so kompliziert, die Pressefuzzis.
Angela: Aber Du, Du, Du! Du hast doch mit denen geredet!
Merz: Der Ordner kommt aber von Laurenz. Lag mitten auf dem Schreibtisch. Tabus brechen. Klingt doch klasse. Und ist gegen den Clement. Das soll ich doch jetzt immer machen, oder?
Angela: Aber doch nicht so, du Backe! Wenn ich das hier richtig lese, dann hast du gestern die Zusammenlegung von Sozialhilfe und Sektsteuer gefordert.
Merz: Na und? Wer arm ist, der soll doch fröhlich sein dürfen, oder?
Angela: Das ist doch kein Konzept, man! Das bringt keinen einzigen Arbeitslosen von der Straße!
Merz: Moment! Du musst das im Zusammenhang sehen. Ich habe doch auch die Zusammenlegung von KFZ-Steuer und Kindergeld gefordert. Nur wer ein Auto hat, der kriegt Kindergeld und wer dann noch die Hundesteuer mit der Rente verrechnet, der hat am Ende einen ganzen Batzen mehr in der Tasche. Flugs schlägt die Freude in Sektkonsum um. Und schon freut sich der Eichel.
Angela: (streckt Merz mit einem Kinnhaken nieder) Ich will den Gerster wiederhaben.
(Mit Wartenummer rechts ab)