Weg von Pfanni, hin zu Knorr
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren!
Das Misstrauensvotum des Bundespräsidenten gegen die Bundesrepublik Deutschland und gegen unseren Kanzler trägt die Union auf voller Länge mit! Die Bundesrepublik ist auf ihrer ganzen Linie gescheitert! Was Sie sich da in den letzten sieben, oder acht waren es wohl, Jahren so alles geleistet haben, das geht ja auf keine Kuhhaut. Man weiß ja schon gar nicht mehr, wo man unser Land noch auf der Karte suchen soll, seit Sie hier das Sagen haben! Sie, Herr Bundeskanzler, stehen an den Marken ihrer Tage, und ich will Ihnen jetzt mal ganz ungeschminkt die Wahrheit ins Gesicht sagen.
Beginnen wir mal mit der Spendenaffäre: Hier hat die Bundesregierung ganz und gar versagt. Kaum kommt da ein kleines Problemchen auf Sie zu, was machen Sie? Sofort auf unseren Ehrenvorsitzenden einprügeln. Ist das die feine Art? Als ob wir nicht alle hin und wieder mit solchen Spenden zu tun hätten! Ich selbst habe gerade gestern heimlich in die Dosen der Mission am Zoo was getan und bin wie mein Vollbild keinesfalls bereit, mich da im Nachhinein auch noch zu outen, oder wie Sie Ihren Schweinskram da nennen.
Und dann die Bürgerpauschale. Was unser allseits verehrter und fast geliebter Horst Seehofer da in nächtlichen Auseinandersetzungen mit ihrer Frau Schmidt alles erreicht hat: Schon am nächsten Tag zerredet und zerfleddert – und zwar von Ihnen! Dabei war die Linie doch ganz klar: Die Union wollte die 10 Euro Praxisgebühr, damit die Leute Euch monatelang was in die Fresse zu hauen haben. Was soll bitteschön daran so schlimm sein?
Mein Büro hat mir noch was aufgeschrieben, was Wichtiges, deshalb soll ich das hier an diesem Tage Ihres Votums laut sagen und ich zitiere mein Manuskript wörtlich: „Achtung, dabei zu Westerwelle gucken! Es geht um die Subventionen. Und da insbesondere um die Nachtspeicherheizungen in der Höhe von 200 Millionen und die Ust-Ermäßigung für Umsätze der Zahntechniker in auch einer Höhe! Nämlich von 400!“ So viel Ust, meine Damen und Herren, so viel Ust verdanken wir der verfehlten Politik einer Bundesregierung, die doch vor lauter Schmerzen gar nicht mehr zum Zahnarzt geht! Ich bin da dauernd und kann Ihnen sagen: Allein diese Subvention ist es wert, von Ihnen abgewählt zu werden!
Ganz abgesehen von den Subventionen für Transport in Rohrfernleitungen und den Hilfstätigkeiten für den Verkehr. Wer von der Union hier vollmundig verlangt, auf diesen zentralen Gebieten unsere Seele zu Markte zu tragen, der hat sich aber in den Finger geschnitten! Wie sollte ohne Fernleitungen der Eddi wohl in die Röhre gucken, und wer braucht nicht gelegentlich Hilfestellungen beim Verkehr? Wollen wir denn ganz ohne leben? Das frage ich Sie, Herr Bundeskanzler!
Das Volk an den Hängen und Pisten, unser Volk, will den Wechsel. Weg von einem Mann und hin zu einer Frau! Weg von unsinnigen Karrieren, die unsere Familien zerstören und hin zum Herd! Weg von Pfanni und hin zu Knorr! Die Liste der Beispiele ist lang und unser Kamerad Horst hat dazu ja – ihm sei an dieser Stelle unser aller Dank ausgerichtet – kürzlich ausführlich Stellung genommen.
Nun ist es an ihm, diese Veranstaltung hier aufzulösen und uns an die Urnen zu rufen. An die Urnen, aus denen der Kollege Westerwelle und ich dann wie Phönixen aus der Asche hin zu einem wunderbaren Traum unseres Vaterlandes auferstehen werden. Einem Traum, in dem Guido und ich, wenn ich es schon einmal an diesem Ort so sagen darf, miteinander wandeln werden wie einst die großen Paare der Weltgeschichte: Venus und Mars, Caesar und Kleopatra und Helmut und Juliane. Man muss gar nicht in die Historie gehen, um das alles voll zu begreifen.
Der Regierung haben wir zu danken für die Sauereien, die wir bei Ihnen unterbringen konnten – daran werden wir mit aller Kraft und Phantasie anknüpfen! Nichts soll ausgespart werden, jede Ecke wird beleuchtet, jeder Winkel ausgekehrt! Wir werden an den Elan, den Mut, die unauslotbare Tiefe der goldenen Jahre unseres Ehrenvorsitzenden anknüpfen. Unser Land braucht diesen Aufbruch! Brüh im Glanze diesen Glückes, möchte ich Ihnen zurufen!
Dabei fällt mir die Junge Union ein, die vor Kurzem so schön das Lied sang, zu dem ich auch heute hier an diesem Ort zu dieser historischen Stunde alle einladen möchte:
(singt) Jaaa, wir haaaben ein Idooool!
Helmut Koooooo-hohl, ja wir haaaaaben ein Idooool,
Helmut Koo-hoo-hohl!
Kann man unser Zukunftsprogramm schöner und knapper beschreiben?
Lassen Sie mich allen Unkelrufen zum Trotz am Ende ganz konkret werden: Wir müssen dem Volk offen und ehrlich und im Detail, wie oben schon ausgeführt, sagen, was nun auf alle zukommt:
Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit!