Gute Idee, gute Strecke, gute Perspektive
1999, im Sommer, war Umzug von Bonn nach Berlin. Was das für eine Berliner Republik werden sollte – oder müsste –, fragten damals viele. Ein paar Geistesgegenwärtige schnappten sich den Titel für ihr Debattenmagazin. Man wollte sozialdemokratisches Gedankengut formulieren und verbreiten. Getreu Susan Sontag: Wir schreiben, um herauszufinden, was wir denken.
15 Jahre her. Immerhin: Wer 15 schafft, schafft heutzutage mindestens 80. Also: Glückwunsch! Gute Idee, gute Strecke, gute Perspektive.
2014 begann als Gedenk- und Jubiläumsjahr: 1914 – 1939 – 1989. Nun wird es selbst in die Geschichte eingehen. Schwerpunkte der Berliner Republik waren 2014 die Grenzen in einer entgrenzten Welt (6 /2014), auch Geo-Politik (3 + 4 /2014) und organisierte Kriminalität (1 /2014).
Die Frage nach dem Primat der Politik in der Welt ist brennend aktuell. Mutige Politiker versuchen Schneisen zu schlagen, Wege zu zeigen. Ihre Wähler – oft ihre Nichtwähler – haben Angst und wollen Sicherheit. Dabei setzen sie weiter auf Stadtmauern und die Priorität des eigenen Dorfes. Heiles Deutschland!
Tobias Dürr hat in Heft 1 /2014 (!) der Berliner Republik unter der Überschrift „Entgrenzung und Abschottung“ Gedanken skizziert, die dazu – und heute auch zu den neuen Montagsdemos – passen, geeignet zur Aufklärung. Getreu August Bebel: „Sagen was ist und gesagt werden muss.“
Nur Mut, Berliner Republik, das Thema braucht Einmischung. Dasselbe gilt für Familienpolitik, Gesprächskultur und Demografie. Nur Mut!