Einwürfe
Karsten D. Voigt
-- Nicht wenige Sozialdemokraten hoffen auf eine rot-rot-grüne Regierungsmehrheit nach 2017. Aber spätestens die bizarren Einlassungen wichtiger Vertreter der Linkspartei in der Krimkrise erinnern daran, wie himmelweit die Positionen von SPD und Linkspartei in zentralen Fragen der Außen-, Sicherheits- und Europapolitik einstweilen auseinander liegen. Ein gemeinsamer Weg wird ganz sicher kein leichter sein -- Volltext
Michael Lind
-- Das Zeitalter der Reagan-Republikaner und der Clinton-Demokraten in den Vereinigten Staaten geht endgültig zu Ende. Politische Rechte und politische Linke konfigurieren sich jeweils auf neue Weise um. Während auf der Rechten paranoide Populisten und Libertäre um die Vormacht streiten, setzt sich auf der Linken ein ungewohnt sozialdemokratischer Progressivismus durch -- Volltext
Yasemin Shooman und Betul Yilmaz
-- In der eingesessenen deutschen Mehrheitsgesellschaft dominieren noch immer Vorstellungen von nationaler und ethnischer Homogenität. Doch der vielfältigen Wirklichkeit im Land wird dieses Denken nicht mehr gerecht. Wo Mehrfachidentitäten zur Normalität werden, brauchen wir ein neues Verständnis von Deutschsein -- Volltext
Helena Bechtle und Robert Schütte
-- Die Jugendarbeitslosigkeit nimmt in etlichen europäischen Ländern mittlerweile gesellschaftszerstörerische Ausmaße an. Im Kampf gegen diesen dramatischen Missstand setzt Europa vor allem auf Strukturreformen. Das allein wird aber wenig helfen, solange die Krisenstaaten ihr Wirtschaftswachstum kaputtsparen müssen -- Volltext
Und wie jetzt weiter?
Schwerpunkt: Europa unter Druck
Anthony Giddens und Michael Miebach
-- Der Soziologe Anthony Giddens ist ehemaliger Direktor der London School of Economics und Mitglied des britischen Oberhauses. Sein Buch »Der Dritte Weg« über die Erneuerung der Sozialdemokratie beeinflusste Ende der neunziger Jahre den Kurs sozialdemokratischer Regierungen in ganz Europa. Nun hat Giddens ein Buch über Europas Zukunft geschrieben: »Turbulent and Mighty Continent«. Über die bevorstehende Europawahl, die Rolle Deutschlands in der EU und die Aktualität des Konzepts vom Dritten Weg im 21. Jahrhundert sprach mit ihm »Berliner Republik«-Redakteur Michael Miebach -- Volltext
Frank Decker
-- Wenn die Umfragen nicht trügen, werden europaskeptische Rechtspopulisten bei den EU-Wahlen so gut abschneiden wie noch nie. Sie profitieren davon, dass »Europa« den finsteren Mächten des Neoliberalismus und der Globalisierung ein konkretes Gesicht verleiht. Für einen offensiven Gegenentwurf fehlen den großen Parteien derzeit Kraft und Wille -- Volltext
Steffen Mau
-- Auch wenn es vielen von uns Europaenthusiasten schwerfällt: Wir müssen anerkennen, dass sich ein Teil der Bevölkerung überrannt fühlt. Der Konflikt zwischen kosmopolitisch Gesinnten und lokal und national orientierten Gruppen schwelt bedenklich. Er darf nicht zum Flächenbrand werden -- Volltext
Waltraud Schelkle
-- Die Unterschiede zwischen den Euro-Volkswirtschaften gelten als Problem. Im Wahlkampf klingen die Mainstream-Parteien deshalb defensiv – gerade so, als sollten wir trotz Euro für die europäische Einigung sein. Tatsächlich aber ist gerade die Verschiedenheit der Euro-Länder von Vorteil. Denn in Wirklichkeit funktioniert die Währungsunion wie eine Versicherung -- Volltext
Christoph Kleinschmidt
-- Das Streben nach Abgrenzung bleibt ein Grundbedürfnis des Menschen. Nur wenn Europas Politiker diese Einsicht ernstnehmen, kann das europäische Projekt auf Dauer gelingen: Keine Einheit ohne die Heterogenität der Mitglieder -- Volltext
Christos Katsioulis
-- In Griechenland hat die schwere Wirtschaftskrise das alte Parteiensystem aus den Angeln gehoben und die Einstellung der Bürger zur Politik komplett verändert: Die Menschen kümmern sich nur noch um ihre privaten Angelegenheiten. Die kommenden Wahlen werden zeigen, ob sich das wieder ändert -- Volltext
Hanco Jürgens
-- In den Niederlanden fragen sich die Bürger, ob ihr Land zum alten Kontinentaleuropa gehört oder Teil der offenen atlantischen Kultur ist. Aus Amsterdam oder Den Haag betrachtet, wirkt Brüssel heute paradoxerweise viel weiter entfernt als aus Berlin -- Volltext
Michael Ehrke
-- In Spanien gibt es keine politische Kraft, die bei den Wählern mit antieuropäischen Parolen zu punkten versucht. Zwar lastet das Austeritätsdiktat schwer auf dem Land. Doch als verantwortlich für diesen destruktiven Kurs gilt nicht Europa, sondern Deutschland -- Volltext
Essay
Hans Kundnani
-- Bis heute unterscheiden sich die wirtschafts- und europapolitischen Vorstellungen der deutschen Sozialdemokraten von der Politik der CDU unter Angela Merkel nur graduell. Statt anderen Ländern in Europa die deutsche Wirtschaft als Vorbild anzupreisen, sollte die SPD beginnen, eine gesamteuropäische Alternative zur Austerität zu entwickeln -- Volltext
Peter Siller
-- Das Ausmaß der Undurchlässigkeit und sozialen Segmentierung unserer Gesellschaft ist frappierend. Diese unbefriedigenden Verhältnisse sollten wir uns nicht als irgendwie begrüßenswerte »Diversität« schönreden, sondern im Sinne von Inklusion überwinden. Zur programmatischen Orientierungskraft eines Leitbegriffs des Sozialen -- Volltext
Spezial: Die neue Ost-West-Krise und wir
Ben Judah
-- Die korrupte Elite des Kreml erlebt Tag für Tag, wie Europa seine eigenen Werte nicht mehr ernst nimmt, sondern lieber Geld verdient. Das macht sie so mutig -- Volltext
André Härtel
-- Anders als oft behauptet, verläuft die Spaltung der ukrainischen Gesellschaft nicht zwischen Ost und West, sondern viel eher zwischen Oben und Unten. Nach der Maidan-Revolution besteht nun die Chance auf nachhaltige Demokratisierung. Deutschland muss den Prozess unbedingt langfristig unterstützen -- Volltext
Reinhard Krumm
-- Die Krise zwischen Russland und der Ukraine hat sich zu einem Konflikt um die künftige Ordnung in Europa und der Welt ausgeweitet. Dem Westen stehen nur zwei Optionen offen: Eindämmung oder harter Dialog. So oder so drohen unsichere Jahre -- Volltext
Jan C. Behrends
-- Moskau ist nicht mehr bereit, die bestehende Landkarte Europas zu akzeptieren. Gewalt wird in Osteuropa wieder zum Mittel der politischen Auseinandersetzung. Jetzt müssen wir neu klären, worin unsere Ziele, Mittel und Möglichkeiten liegen -- Volltext
Josef Janning
-- Im europäischen Rahmen hat Deutschland zu lange als „Gerneklein“ agiert und beim Verfolgen eigener Interessen andere vorgeschoben. Die neue Ost-West-Krise demonstriert, dass diese Rechnung nicht mehr aufgeht. Jetzt kommt es wirklich auf Deutschland an -- Volltext
Themen der Republik
Nina-Kathrin Wienkoop
-- Viele afrikanische Staaten bleiben fragil – trotz staatsbildender Maßnahmen seit den neunziger Jahren. Die deutsche Politik setzt bisher vor allem auf den Aufbau und die Reform des Sicherheitssektors, der als Grundlage von Staatlichkeit gilt. Jedoch fördern Menschenrechtsverletzungen die Entfremdung der Bevölkerungen von ihren Staaten. Auch der neue Fokus auf mehr privatwirtschaftliche Kooperationen birgt Risiken -- Volltext
Gero Maass
-- Schwedens oppositionelle Sozialdemokraten schicken sich an, die Reichstagswahl im September dieses Jahres zu gewinnen. Im Stammland der Sozialdemokratie geht es um die – weit über Schweden hinaus wichtige – Frage, ob das egalitäre nordische Modell unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts in reformierter Form zu neuem Glanz gelangen kann -- Volltext
Bücher
Florian Keisinger
-- Pankaj Mishra analysiert die Gründe des Wiedererstarkens von Asien. Europäer haben jeden Grund, seine Einsichten sehr ernst zu nehmen -- Volltext
Tamar Amar-Dahl
-- Das Buch des Israelis Ari Shavit über sein eigenes Land ist in den USA ein von der Kritik gepriesener Bestseller. An der Qualität des Bandes liegt das nicht -- Volltext
Response
Christopher Gohl
-- zu Katharina Oerder und Christina Schildmann, Schafft die obligatorischen Väterferien!, Berliner Republik 1/2014 -- Volltext
Jenseits der neuen Mitte
Thea Tucher
-- Exklusiv in der „Berliner Republik“: Sehr, sehr geile GroKoLeaks, Vol. I -- Volltext
Mein Lieblingslokal
Simon Vaut
-- Simon Vaut trinkt hausgemachte Ingwerlimonade mit Sawsan Chebli, Vize-Sprecherin von Außenminister Frank-Walter Steinmeier, im Café Wintergarten im Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin (täglich geöffnet von 9:00 bis 24:00 Uhr) -- Volltext
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