Einwürfe
Thomas Klau
-- Die auftrumpfende Medienkampagne gegen die „Pleite-Griechen“ bringt – von Regierung und Opposition widerspruchslos geduldet – ein gefährliches Ausmaß historischer Dümmlichkeit an den Tag: In Deutschland spukt es wilhelminisch -- Volltext
Florian Keisinger
-- Endlich hat die Partei „Die Linke“ den Entwurf eines Parteiprogramms vorgelegt. Mit seinen haarsträubenden Geschichtsklitterungen ist der Text ein Musterbeispiel dafür, wie die Konstruktion von Vergangenheit gemeinschaftsstiftend wirken soll -- Volltext
Oliver Schmolke
-- Schwarz-Gelb amtiert vor sich hin – und ist als „Projekt“ doch schon mausetot. Wie weiter, Deutschland? Der progressive Geist sucht eine politische Heimat. Für den Anfang braucht unsere Gesellschaft einen neuen sozialliberalen Diskurs -- Volltext
Marcel Lewandowsky
-- Für junge Sozialdemokraten gibt es die Jusos oder die „richtige“ Politik – aber selten beides zusammen. Nur wenn dem in sich gekehrten Nachwuchsverband der SPD die ideenpolitische und kulturelle Öffnung gelingt, wird er überleben können -- Volltext
Melani Barlai
-- In Ungarn hat die nationalpopulistische Rechte einen Erdrutschsieg erzielt. Das politische Klima im Land ist vergiftet, die Bevölkerung teils desillusioniert, teils radikalisiert. Scheitert die Transformation zur liberalen Demokratie doch noch? -- Volltext
Und wie jetzt weiter?
Schwerpunkt: Welches Wachstum?
Piotr Buras
-- Was tun, wenn es kein Wachstum mehr gibt? In seinem neuen Buch »Exit« fordert Meinhard Miegel nicht weniger als eine kulturelle Revolution. Miegel war in den siebziger Jahren Abteilungsleiter in der Bundesgeschäftsstelle der CDU, heute
ist er Vorsitzender der Stiftung »Denkwerk Zukunft«. Mit ihm sprach Piotr Buras, Berliner Korrespondent der polnischen Tageszeitung »Gazeta Wyborcza« -- Volltext
Henrik Enderlein
-- Die alte Wachstumslogik funktioniert nicht mehr: In den Schoß des kuscheligen Modells Deutschland werden wir nicht mehr zurückkehren können. Aber was dann? Wie kann unsere Demokratie auch in Zeiten gleichbleibenden Wohlstands gesellschaftlichen Zusammenhalt hervorbringen, ohne die Nachhaltigkeit aufs Spiel zu setzen – und damit ihre eigene Existenz? -- Volltext
John Kay und Johanna Vorholz
-- Je mehr die Basisbedürfnisse einer Gesellschaft erfüllt sind, desto mehr definiert sich Wachstum als Verbesserung der Lebensqualität. Das einzig relevante Maß, an dem wir unser wirtschaftschaftliches Tun messen sollten, ist das Wohlergehen des Individuums, der Gruppe und der gesamten Gesellschaft -- Volltext
Dominik Cziesche
-- Wir müssen miteinander reden: Darüber, wie wir in 20 oder 30 Jahren leben, arbeiten und wirtschaften wollen. Darüber, wonach wir in der Praxis streben und was wir theoretisch für erstrebenswert halten. Darüber, welchen Planeten wir
dereinst hinterlassen wollen. Kurzum, es geht um eine Vision für unser Zusammenleben, die uns motiviert, die Zukunft mit beiden Händen zu gestalten, statt ihr angstvoll entgegenzusehen. Genau diese Vision aber fehlt uns -- Volltext
Christian Kroll
-- Wo materielle Probleme fortbestehen und jedes sechste Kind in Armut aufwächst, wäre allgemeiner Wachstumspessimismus fehl am Platz. Doch im 21. Jahrhundert müssen wir mehr als bisher danach fragen, zu welchem Preis und zu welchem Zweck wir Wachstum erzielen -- Volltext
David Coats
-- Die neuen Wachstumsskeptiker irren sich: Wachstum ist sehr wohl mit Nachhaltigkeit, kultivierter Gesellschaft und sozialem Zusammenhalt vereinbar. Es ist zwar das gute Recht der Wohlhabenden, sich wegen ihres Reichtums
schuldig zu fühlen – aber damit ist den Benachteiligten noch nicht geholfen -- Volltext
Carlos Buhigas Schubert
-- Der Einfluss Europas in der Welt schwindet. Doch die Spitzenpolitiker unseres Kontinents wirken seltsam teilnahmslos und ängstlich. Das macht mir Sorgen. Fragt mich jemand, ob ich mit geringerem Lebensstandard leben könnte, sage ich:
»Mit weniger Komfort schon. Aber ich kann nicht gut damit leben, das Vertrauen in unser System einbüßen zu müssen.« -- Volltext
Essay
Tony Judt
-- Der hier veröffentlichte Text basiert auf einer Vorlesung, die der Autor Ende vorigen Jahres an der New York University hielt. Seitdem hat sich das leidenschaftliche Plädoyer des britischen, in den Vereinigten Staaten lehrenden Historikers für die Verteidigung der Fortschritte des 20. Jahrhunderts zu einem viel diskutierten Schlüsseltext in der internationalen Debatte um die Erneuerung der Sozialdemokratie entwickelt. In der »Berliner Republik« haben sich in Heft 1/2010 bereits Heiko Geue und Hubertus Heil mit Tony Judts stimulierenden Thesen auseinandergesetzt. Auch anhand des soeben erschienenen Buches »Ill Fares the Land«, in dem Judt seine Position weiter ausgearbeitet hat, werden wir die Diskussion fortführen. Dem schwer erkrankten Autor wünschen Redaktion und Herausgeber alles erdenklich Gute. -- Volltext
Dietmar Herz
-- »Passing a new law won’t be any more glorious for you than the reputation you’ve made. Some people say you and Daniel Websterare the greatest senators of all time.« – Ted seemed taken aback, not by the prospect of retirement but at the suggestion that another senator might have achieved as much as he had. »What did Webster do?«, Ted responded in a jesting tone.
Peter S. Canellos, Last Lion. The Fall and Rise of Ted Kennedy -- Volltext
Themen der Republik
Rana Deep Islam und Robert Schütte
-- Während sich Sozialdemokraten und Linke in der Sozialpolitik annähern, liegen außenpolitisch noch immer Welten zwischen beiden Parteien. Dem populistischen Pazifismus der Linkspartei sollte die SPD eine moderne Friedenspolitik entgegensetzen. Die innerparteiliche Debatte hierzu steht jedoch noch aus -- Volltext
Eva Högl
-- Die Lissabon-Strategie sollte Europa zum dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt machen. Das hat nicht geklappt. Darum muss die Nachfolgestrategie „Europa 2020“ verbindliche Ziele und verbindliche Verfahren festlegen – und Europa zu einer wirklichen Sozialunion machen -- Volltext
Fabian Langenbruch und Carsten C. Schermuly
-- Wer den Begriff „Flügelstreit“ googelt, landet in acht von zehn Fällen Treffer mit Bezug zur SPD. Es ist nicht ersichtlich, dass die Partei von dieser Art der Bekanntheit besonders profitiert. Doch im Prinzip sind Parteiflügel für Volksparteien durchaus nicht nur von Nachteil – sofern sie sich nicht im ewigen Kampf gegeneinander verschleißen -- Volltext
Clemens Wirries und Florian Hartleb
-- Die einstmals stolze bayerische Hegemonialpartei CSU ist nach ihren vielen Wahlniederlagen noch immer vor allem mit sich selbst beschäftigt. Dabei müsste die Partei gerade jetzt die Weichen für ihre inhaltliche Erneuerung stellen. Tut sie es nicht, riskiert sie weiteren Niedergang. Denn in Bayern gehen die Uhren nicht mehr so wie früher -- Volltext
Bücher
Carsten Stender
-- Strategiebegeisterte Politologen geben gute Ratschläge für Machtwechsel und Machterhalt -- Volltext
Response
Daniel Florian
-- zu Gert G. Wagner, Ermunterung zur parteiischen Wissenschaft, Berliner Republik 1/2010 -- Volltext
Jenseits der neuen Mitte
Thea Tucher
-- Im Kanzlerinnenamt ist die Große Runde zusammengekommen. Die Sonne geht unter. Drinnen dämmert es einigen
-- Volltext
Mein Lieblingslokal
Jürgen Neumeyer
-- Wie Briefe an Bill Clintons Katze beantwortet und SPD-Wahlkämpfe auch mal schwierig werden. Jürgen Neumeyer trinkt und isst mit Frank Stauss, dem Geschäftsführenden Gesellschafter der Werbeagentur „Butter“ im Café Oberwasser, Zionskirchstraße 6, 10119 Berlin (Montag bis Samstag ab 18 Uhr) -- Volltext
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