Einwürfe
Thomas Hanke
-- Bei manchen deutschen Sozialdemokraten steht die französische Parti Socialiste derzeit hoch im Kurs. Gute Gründe dafür gibt es nicht. Denn schlüssige Konzepte für Frankreichs riesige Probleme sucht man im Programm des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten vergeblich. Sollte François Hollande dennoch gegen Nicolas Sarkozy gewinnen, wird er sehr schnell einen klaren Kurs vorgeben müssen. -- Volltext
Wolfgang Schroeder
-- Unter Sozialdemokraten ist eine Debatte über das sozialpolitische Profil der SPD entbrannt – geführt vor allem in der »Berliner Republik«. Wo manche mangelnde Orientierung konstatieren, wollen andere zurück in die Vergangenheit. Ganz verkehrt, meint Wolfgang Schroeder. In Wirklichkeit besitze die SPD mit dem vorsorgenden Sozialstaat ein absolut zukunftsweisendes Programm. Jetzt sollte sich die Partei darauf konzentrieren, es mit Leben zu füllen. -- Volltext
Marcel Lewandowsky
-- Versöhnen statt spalten – das war einmal. Der Vorstoß der SPD-Bürgermeister aus dem Ruhrgebiet ist ein Musterbeispiel für Wahlkampfpopulismus – unabhängig von seinem sachlichen Inhalt. Wo Sozialdemokraten mutwillig hilfebedürftige Gruppen gegeneinander ausspielen, entfernen sie sich von ihren eigenen Werten -- Volltext
Harald Schrapers
-- Vorbild NRW? Warum denn nicht! Anderswo in Europa sind Minderheitenregierungen völlig normal, in Deutschland gelten sie noch als wenig vertrauenswürdig. Doch ausgerechnet im größten aller Bundesländer haben SPD und Grüne in den vergangenen zwei Jahren mit viel Umsicht und Kompromissbereitschaft bewiesen, dass sich diese Form des Regierens mit guten Ergebnissen praktizieren lässt -- Volltext
Sebastian Gallander
-- Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich ist nicht nur für die Armen ein Problem, sondern für uns alle. Deshalb fordern manche staatlich subventionierte Gleichheit, andere verlangen größere Leistungsbereitschaft des Einzelnen. Doch solche ideologisch aufgeheizten Debatten helfen nicht weiter. Stattdessen brauchen wir eine massive Kraftanstrengung der gesamten Gesellschaft -- Volltext
Und wie jetzt weiter?
Schwerpunkt: Energie
Jeanne Rubner
-- Noch haben die allermeisten Deutschen nicht im Ansatz verstanden, wie vertrackt die energiepolitische Aufgabe ist, deren Lösung sich unser Land vor einem Jahr verschrieben hat. Aber die überforderten Mütter und Väter der Energiewende haben ihnen die Sache auch nicht gut erklärt. Im zweiten Jahr der Energiewende herrschen auf allen wichtigen Baustellen der Wende Dilettantismus, Stümperei und Tohuwabohu -- Volltext
Johannes Winterhagen
-- Viele glauben, mit dem Beschluss über den Atomausstieg vom vorigen Sommer sei die Energiewende schon erledigt. Größer kann ein Irrtum gar nicht sein. Erst nach und nach beginnt den Deutschen zu dämmern, was da noch alles auf sie zukommen könnte. Dass das Thema Energiewende inzwischen diskutiert wird, ist so gesehen ein gutes Zeichen – und Voraussetzung dafür, dass die Wende gelingen kann -- Volltext
Claudia Kemfert
-- Bisher fehlt auf der deutschen Energiebaustelle nicht nur ein Bauplan, sondern auch eine Bauleitung. Derweil gerät sich das Personal über Einzelfragen in die Haare. So geht es nicht weiter. -- Volltext
Heinrich Hiesinger
-- Die Politik muss klare und sinnvolle Ziele für eine saubere, sichere und wettbewerbsfähige Energiepolitik definieren. Nur dann kann auch die Industrie ihren Beitrag leisten. -- Volltext
Hilmar Höhn
-- Die Energiebasis einer Gesellschaft ist weit mehr als eine bloße »Rahmenbedingung« ihrer Entwicklung – sie ist eine prägende Grundvoraussetzung ihrer Existenz. Das macht unseren Aufbruch ins regenerative Zeitalter zum entscheidenden progressiven Projekt. Diese Chance dürfen wir nicht verpassen. -- Volltext
Piotr Buras
-- Veto gegen die EU-Klimapolitik, Atomkraftwerke an der deutschen Grenze und bald ein Schiefergas-Eldorado – Polens Energiepolitik geht den Deutschen gegen den Strich. Sich in einer moralischen Empörung zu erproben, wäre allerdings fehl am Platze. Die deutsche Energiewende kann nur europäisch gestaltet werden. Deswegen sollte Berlin die Interessen des östlichen Nachbarn nicht ignorieren. -- Volltext
Severin Fischer
-- Wer Energie nicht europäisch denkt, wird nicht viel erreichen. Doch die deutsche Debatte bleibt national beschränkt. Schuld sind vor allem die selektiven Wahrnehmungsmuster der Akteure. -- Volltext
Garrelt Duin
-- Wer Old Economy, New Economy und Green Economy gegeneinander ausspielt, hat nicht verstanden, worum es beim Umbau unseres Energiesystems gehen muss. -- Volltext
Essay
Fritz W. Scharpf
-- Was die Eliten Europas nicht wahrhaben wollen: Die Ursache der europäischen Misere ist die Währungsunion. Der Versuch ihrer Rettung ruiniert nicht nur Wirtschaft und Demokratie in den Defizitländern, sondern erzeugt auch Misstrauen, Verachtung und Feindschaft zwischen den europäischen Völkern. Deshalb geht es heute nicht mehr darum, mit dem Euro zugleich Europa zu retten. Vielmehr gilt umgekehrt: Wem Europa am Herzen liegt, der muss den Abschied vom Euro befürworten. -- Volltext
Frank Decker
-- Lange Zeit war es eine gängige Weisheit des deutschen Politikbetriebs, dass zwischen der relativen Unpopularität der Europäischen Union und ihrem »Demokratiedefizit« ein innerer Zusammenhang bestehe. Zwar preisen ehemalige Anhänger dieser These inzwischen die Vorteile des Intergouvernementalismus Marke »Merkozy«. Doch es bleibt dabei: Europa muss sich demokratischer organisieren, um die Europäer besser zu erreichen. Hier steht, wie es ganz praktisch gehen könnte. -- Volltext
Themen der Republik
Katrin Kubica und Ulrich Plate
-- Ex Africa semper aliquid novi: Wie Chinas massive Präsenz in Afrika die Akteure westlicher Entwicklungspolitik zwingt, ihre Arbeit neu zu definieren. -- Volltext
Joachim Lohmann und Friedemann Stooß
-- Inmitten der europäischen Misere wird gern auf die in Deutschland angeblich vorbildlich niedrige Quote junger Arbeitsloser hingewiesen. In Wirklichkeit stehen wir in dieser Hinsicht kümmerlich da. Doch eine qualifizierte Ausbildung für alle wäre möglich -- Volltext
Christoph Schulz
-- Während Europa die Umwälzungen in den Ländern Nordafrikas verfolgt, existiert als direkter Nachbar der EU weiter eine Diktatur. Doch inzwischen ist Weißrusslands autoritäre Führung massiv unter Druck geraten -- Volltext
Spezial: Prüfstand SPD 2013
Florian Pronold und Johannes Wien
-- Seit der vorösterlichen Aufregung um die weiter heftig steigenden Benzinpreise muss jedem klar sein: Im 21. Jahrhundert droht Mobilität zum Luxusgut zu werden. Was fällt der Sozialdemokratie dazu ein? -- Volltext
Markus Gallander und Michael Miebach
-- Nur wo Bürger den Staat für leistungsfähig halten, können Sozialdemokraten erfolgreich sein. Darum haben gerade sie allen Grund, haushaltspolitisches Augenmaß zu ihrem Markenkern zu machen -- Volltext
Bücher
Dietmar Herz
-- Der Niedergang der USA ist schon oft vorausgesagt worden. Josef Braml erläutert, warum es in Amerikas gegenwärtiger Krise ans Eingemachte geht -- Volltext
Anna-Katharina Meßmer
-- Catherine Hakim will wissen, was sich mit erotischem Kapital erreichen lässt. Weil sie sich auf der Suche verirrt, gelingt ihr weder Manifest noch Analyse -- Volltext
Marius Mühlhausen
-- Rainer Hank gibt falsche Antworten – aber auf Fragen, die für Progressive heute von Bedeutung sein sollten. Deshalb lohnt es, sein Buch zu lesen -- Volltext
Response
Marcel Helbig
-- zu Sören Bartol und Joan Mirbach, Nachbarschaft in flexiblen Zeiten, Berliner Republik 1/2012 -- Volltext
Jenseits der Neuen Mitte
Thea Tucher
-- Kloster der milderen Observanz im Ostharz – „die Zimmer sind modern, hell, teilweise auch im historischen Ambiente des Damenstiftes eingerichtet“ -- Volltext
Lieblingslokal
Jürgen Neumeyer
-- Jürgen Neumeyer isst und trinkt mit Susanne Gaschke, Publizistin, Kolumnistin und verantwortliche „Kinder“-Redakteurin der Wochenzeitung Die Zeit, im Restaurant „Zur Kleinen Markthalle“, Legiendamm 32, 10969 Berlin-Kreuzberg, täglich geöffnet, www.zur-kleinen-markthalle.de -- Volltext
zum Seitenanfang