Einwürfe
Europa allein zu Haus
-- Kollektive Sicherheit war gestern. Trump ist noch nicht einmal im Amt, da legt der künftige amerikanische Präsident bereits die Axt an die Grundlagen der transatlantischen Partnerschaft. Gut möglich, dass wir den Anfang vom Ende des Westens erleben. Europa und Deutschland müssen sich neu orientieren --Präsident für zentrifugale Zeiten
-- Joachim Gauck hat viele Erwartungen übertroffen und dem beschädigten Amt des deutschen Staatsoberhaupts wieder Respekt verschafft. Sein Nachfolger tritt kein leichtes Erbe an, doch angesichts gesellschaftlicher Spaltung und internationaler Verunsicherung ist Frank-Walter Steinmeier jetzt genau der richtige Kandidat --Wenn der Extremismus zum Polarstern wir
-- Zu allen Zeiten richten die Menschen ihren inneren Kompass vor allem nach dem kollektiven Kompass ihrer Gruppe aus. In intakten Gesellschaften ist das kein Problem. Was aber, wenn Gesellschaften insgesamt auf Abwege geraten? --Jetzt kommt Europas spannendste Phase
-- Die EU der 27 ist keine solidarische Union, weil sich ihre Mitglieder nicht auf gemeinsame Ziele und Instrumente verständigen können. Darum müssen sich nun diejenigen eng zusammenschließen, die wirklich Gemeinsames erreichen wollen --Supergang der Frustrierten
-- Wer auf islamistischen Terrorismus mit Ausgrenzung und Polarisierung reagiert, tappt in die Falle, die die Terroristen aufgestellt haben. Statt uns vom Pluralismus abzuwenden, müssen wir in Zukunft noch stärker und intelligenter für ihn werben --The Outsider Insider
Schwerpunkt: So wird 2017
Ich habe einen Traum
-- Sozialdemokraten wollen die Schwachen stärken, und die SPD will eine progressive Fortschrittspartei sein – das liegt in ihrer kollektiven DNA. Darum wird sich die Partei im Jahr 2017 mit aller Macht den Jungen zuwenden: den Kindern und Jugendlichen, Berufsanfängern und Familiengründern. Denn sie sind die Schwachen unserer Zeit, und von ihren Lebenschancen hängt die Zukunft unseres Landes ab --Die alten Wörter sind die besten
-- Ab 2017 muss die Welt ausbaden, dass mehr als 60 Millionen Amerikaner Donald Trump als ihren Präsidenten wollten. Vielleicht trieb viele von ihnen das Gefühl, von Medien, Politik und Experten missachtet zu werden. Und vielleicht macht sich dieses Gefühl gerade auch hierzulande breit. Drei Beispiele --Deutschland 2017: Haus ohne Hüter?
-- Trumps Triumph ist ein Alarmsignal. Auch in Europa sehnen sich sehr viele Menschen heute offensichtlich weitaus weniger nach Aufbruch als nach Stabilität. In Zeiten der Verunsicherung wächst das Verlangen nach Schutz. Die SPD lässt bislang nicht genug Gespür für die veränderte Stimmung im Land erkennen --Das Jahr der großen Ungewissheit
-- Niemand weiß, wie Donald Trump außenpolitisch agieren wird. Dafür hat er sich im Wahlkampf zu häufig selbst widersprochen. Möglich erscheinen drei Szenarien: Kontinuität, Schlingerkurs oder eine Politik, die die Welt in ein Haifischbecken verwandelt --Wird Frankreich zur Beute der Populisten?
-- Die französische Politik nimmt beunruhigende Züge an. Zwar kann Marine Le Pen die Präsidentschaftswahl im kommenden Mai kaum gewinnen. Scheitert anschließend aber auch der – vermutlich konservative – Nachfolger François Hollandes im Amt, dürfte Frankreich politisch und wirtschaftlich abdriften --Europas Wahljahr der Entscheidungen
-- In Italien, Frankreich und Holland stehen Abstimmungen an, deren Ausgang für die Zukunft der EU entscheidend sein kann. Die grassierende Hoffnung auf »mehr nationale Souveränität« ist trügerisch. Überhaupt nur mit enger Kooperation innerhalb der Union können Europas Nationen ihre Probleme noch lösen --Terrorismus und die deutsche Politik 2017
-- Der Kontrollverlust im Jahr der großen Fluchtbewegung 2015 hat das Vertrauen der Deutschen in ihren Staat erschüttert und den Rechtsextremismus beflügelt. Ein großes Terrorattentat hätte deshalb heute dramatische Konsequenzen. Deutschland muss seine Sicherheitsbehörden auf allen Ebenen massiv stärken --Religion im 500. Jahr der Reformation
-- Der Ablasshandel ist Geschichte, die großen religionspolitischen Herausforderungen betreffen nicht mehr die Verständigung zwischen Katholiken und Protestanten. Heute kommt es vor allem darauf an, den Islam in eine Gesellschaft zu integrieren, die ihrerseits immer säkularer und vielfältiger wird --Zukunftsfester Standort Deutschland?
-- Auch 2017 könnte die Konjunktur hierzulande weiter ordentlich brummen. Doch ob es so kommt, hängt in bedenklichem Maß von Faktoren ab, auf die wir in Deutschland wenig Einfluss haben. Zugleich werden die guten Zeiten nicht gut genug genutzt für Investitionen in die langfristigen Potenziale unserer Wirtschaft --Essay
Die zwei Wege des Populismus
-- Auf beiden Seiten des Nordatlantiks fordern linke und rechte Aufstände die etablierte Politik heraus. Welche Volksbewegung – die linke oder die rechte – wird sich durchsetzen? --Die große Gereiztheit
-- Die derzeitigen Umbrüche in Deutschland und Europa bedeuten für die Parteien der politischen Linken eine radikale Herausforderung. Weniger eine neue Verteilungspolitik ist jetzt gefragt als klare Ordnungspolitik und Führungsfähigkeit --Themen der Republik
1889 war die Rente progressiver
-- Gut ausgebildet, jahrelang berufstätig und trotzdem im Alter arm? Millionen Frauen werden deshalb auf das Sozialamt angewiesen sein. Davon ist Kristina Vaillant überzeugt. Soeben ist ihr Buch „Die verratenen Mütter: Wie die Rentenpolitik Frauen in die Armut treibt“ erschienen. Mit der freien Journalistin sprach unsere Redakteurin Nane Retzlaff --Was an Clintons Kampagne richtig war
-- Am Ende hat es nicht ganz gereicht. Das heißt jedoch keineswegs, dass Clintons professionell geführter Wahlkampf verkehrt gewesen wäre. Gerade für ihre Auseinandersetzung mit Populisten finden Europas Progressive hier jede Menge Anschauungsmaterial --Wie Vertrauen zurückgewonnen werden kann
-- Es ist falsch zu glauben, große Teile der Gesellschaft wären gerade drauf und dran, verrohten Populisten in die Arme zu laufen. Die leise Mehrheit in unserem Land wünscht sich nicht Polarisierung, sondern Solidarität und Zusammenhalt. Aber die Menschen möchten gern gefragt und gehört werden, bevor Entscheidungen fallen. Die Praxis zeigt, wie es geht --Die Zukunft beginnt an der Haustür
-- SPD-Erfahrungen in Rheinland-Pfalz belegen Woody Allens Weisheit: „80 percent of success is showing up“ --Dokumentation
Mit 100 Prozent Sozialdemokratie ins Wahljahr 2017
Mit welchen Botschaften soll die SPD ins Wahljahr 2017 gehen? Antworten gibt ein aktuelles Positionspapier des Netzwerks Berlin in der SPD-Bundestagsfraktion, das wir hier dokumentieren -- Volltext